Der nachfolgende Beitrag zeigt die Relevanz technischer Werkaufgaben für die moralische Frage, inwieweit der Einsatz unbemannter Flugkörper im Krieg verantwortet werden kann. Echtes Töten wie im Videospiel vor dem Bildschirm sitzend? Darf der Mensch alles was er machen kann auch einsetzen?
Am Anfang stand eine simple Frage: Wie bringe ich eine Schalterplatine zum Fliegen? Im Jahr 2009 setzten sich in der Kälte des schwedischen Winters ein paar junge ForscherInnen am Kaminfeuer zusammen und tüftelten daran, eine Flugmaschine zu bauen, die möglichst klein und leicht sein und aus möglichst wenigen Einzelteilen bestehen sollte – damit man sie leicht zusammenbauen, als Bastelkit vertreiben und indoor betreiben kann.
Die Entstehungsgeschichte des Crazyflie Quadcopter ist auch eine Erfolgsgeschichte der technischen Bildung: Sie begann im Rahmen eines Kompetenzentwicklungsprojekts in der schwedischen Beratungsfirma Epsilon AB; die beteiligten jungen EntwicklerInnen arbeiteten in ihrer Freizeit daran, aber ihr Arbeitgeber trug die Kosten. 2010 wurde ein Video des Prototypen an die Website Hackaday.com geschickt, die wichtigste Plattform für Eigenbau-Technikfreaks. Hier stieß der Crazyflie auf so viel positives Feedback und Begeisterung, dass die Entwicklung eines kommerziellen Bastelkits beschlossen wurde.
Die jungen Forscher machten sich selbstständig, gründeten die Firma Bitcraze AB und die Website Bitcraze.se – und verkaufen seit kurzem ihren weniger als 20 Gramm wiegenden Eigenbau-Quadcopter als Bastelkit per Online-Bestellung. Nun hoffen sie, mit dem Erlös aus dem Verkauf mehr Mittel für den Aufbau einer Open-Source-Plattform zusammenzubekommen. Damit geniale Köpfe in aller Welt sich per Internet an der Weiterentwicklung des Quadcopter-Kits beteiligen.
Mehr Info:
www.daedalus.nu/category/crazycopter/