Der Quantencomputer auf der Werkbank

Wer Atome mit Quantengesetzen manipuliert und damit dem Quantencomputer das Rechnen beibringen will, der muss zunächst einmal drehen, fräsen und erodieren.

Vor 10 Jahren wurde das „Institut für Quantenoptik und Quanteninformation“ der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gegründet. Seither ist das kleine Land Österreich eine Großmacht auf dem Gebiet der Quanteninformationsforschung. In Wien leitet Anton Zeilinger, der mit seinen Teleportationsexperimenten weltberühmt wurde, eine Arbeitsgruppe des IQOQI, in Innsbruck sorgen die beiden theoretischen Physiker Peter Zoller und Hans Briegel und die beiden Experimentalphysiker Rudolf Grimm und Rainer Blatt mit ihren Arbeitsgruppen regelmäßig für Furore in der Quantenphysik. – Rainer Blatt konnte in den letzten Jahren eines der ersten theoretischen Modelle für den Quantencomputer im Experiment umsetzen. Das Konzept, das in der Zwischenzeit weiter entwickelt wurde, stammt von seinem Innsbrucker Kollegen Peter Zoller. Dabei handelt es sich um ein quantenlogisches Netzwerk auf Basis eines Ionenfallen-Computers. Diese Ionenfallen werden in Innsbruck in einer institutseigenen mechanischen Werkstatt hergestellt. Wer Atome mit Quantengesetzen manipuliert und damit dem Quantencomputer das Rechnen beibringen will, der muss zunächst einmal drehen, fräsen und erodieren. Das macht Stefan Haselwanter, Techniker am Innsbrucker „Institut für Quantenoptik und Quanteninformation“ der Österrreichischen Akademie der Wissenschaften. In der ORF-Sendung Dimensionen – die Welt der Wissenschaft vom 17. Mai 2013 berichtete er von seiner Werkstatt, in der er ganz normale technische Geräte selber baut, ohne  die die Superwissenschaft nicht funktionieren würde. High-Tech braucht Normal-Tech braucht Technischen Werkunterricht.

 

 

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